Auszeichnungen

"Golden Star Award of Active European Citizenship 2009" der Europäischen Union, Kategorie "Aktive europäische Erinnerung"
 

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Gedenkstätte GJWH Torgau

  Tel.  03421 714203
  Fax. 03421 776641

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Dauerausstellung


Die Dauerausstellung "Ich bin als Mensch geboren und will als Mensch hier raus- Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau im Erziehungssystem der DDR" wurde am 07. November 2009 in der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau im Beisein von reichlich lokaler und überregionaler Prominenz eröffnet. So war neben Marianne Birthler, der Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen auch der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Minister Dr. Johannes Beermann beim Festakt in der Torgauer Alltagskirche anwesend.

Am historischen Ort des einzigen Geschlossenen Jugendwerkhofs der DDR beschäftigt sich die Ausstellung auf über 170 qm mit dem bedrückendsten Kapitel der DDR-Heimerziehung. Zwischen 1964 und 1989 wurden über 4.000 Jugendliche zur "Anbahnung eines Umerziehungsprozesses" in den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau eingewiesen.

Die Ausstellung beschreibt die Stellung dieser besonderen Disziplinierungseinrichtung im System der Spezialheime der DDR-Jugendhilfe und die ideologischen Hintergründe ihrer Existenz. Anhand von Video- und Toneinspielungen erhalten die Besucher Einblick in das fragwürdige Erziehungskonzept, den menschenunwürdigen Alltag und das drakonische Strafsystem im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, der dem Ministerium für Volksbildung der DDR direkt unterstand. Sie weist aber in ihrer zweisprachigen Gestaltung (deutsch und englisch) auch weit über die Grenzen des DDR- Erziehungssystems hinaus und thematisiert die internationale Dimension der sog. Schwarzen Pädagogik des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die Möglichkeit, Einblick in Einzelbiographien und Sonderakten zu nehmen, soll helfen, Lebenswege von Betroffenen zu verstehen, die als Jugendliche eine Zeit ihres Lebens im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau verbracht haben. In einem Porträtraum erhalten die Opfer nun erstmals Stimme und Gesicht.

Im Rahmen der Konzeption der Gedenkstätte will die Ausstellung nicht nur diesen Teil der Geschichte bewahren, sondern als ein Angebot zur Begegnung und der Kommunikation verstanden werden. Eine Vertiefungsebene lädt zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema Heimerziehung ein.