Bernd K.

„Nach drei bis vier Tagen Einzelzelle ging es in die Gruppe.“

„Wir arbeiteten für den Landmaschinenbau Torgau und fertigten Hohlschutzscheibenparallelogramme für diesen Betrieb an.“

„Während meiner vier Monate in Torgau erfuhr ich von drei Selbstmordversuchen, natürlich nicht offiziell: zweimal hat sich jemand die Pulsadern aufgeschnitten und ein Dritter hat Schrauben und Schmiernippel geschluckt.“

„Obwohl meine Eltern in den vier Monaten des öfteren eine Besuchserlaubnis beantragten, ist es ihnen nie genehmigt worden, ohne Nennung von Gründen.“

„Nach meiner Entlassung wurde ich in den Jugendwerkhof Reinsdorf zurückverlegt. Von da an musste ich alle 14 Tage eine Selbsteinschätzung an den Direktor des GJWH Torgau schreiben.“

„Im Nachhinein kann ich sagen, in Dessau (Jugendhaus) wurde man menschlicher behandelt als in Torgau.“

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Bernd K.
Bernd K.; geb. am 30. Dezember 1950 in Friedersdorf bei Bitterfeld; Jugendwerkhof Reinsdorf bei Wismar; 1965 vier Monate im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau; Ständige Entweichungen