25. bis 26. November 2022 | Abschlusstagung

Fast eine halbe Millionen Kinder und Jugendliche durchliefen zwischen 1949 und 1989/90 das Heimsystem der DDR. Ein Viertel von ihnen war in Spezialheimen, meist in Spezialkinderheimen oder Jugendwerkhöfen, untergebracht. Deren persönliche Erlebnisse wie auch die Strukturen der DDR-Heimerziehung insgesamt wurden nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten kaum beachtet und wahrgenommen.

Erst in jüngerer Zeit führte der öffentliche Diskurs um erlittenes Unrecht in DDR-Spezialheimen sowie zu Rehabilitierung bzw. Entschädigungs- und Ausgleichsleistungen für Betroffene zu einer erhöhten Aufmerksamkeit, auch seitens der Wissenschaft.

Neben der Vorstellung zentraler Forschungsergebnisse des Verbundprojektes HEIMERZIEHUNG IN SPEZIALHEIMEN DER DDR soll der zeitgeschichtliche und aktuelle Bezug deutlich gemacht und auf die gesellschaftliche Verantwortung hingewiesen werden.

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Programm

 

Freitag, 25. November 2022

14.00–14.30 Uhr Begrüßung /Grußworte

Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer
Evelyn Zupke, Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur beim Deutschen Bundestag

Panel I: Jugendhilfe in der DDR

14.30–15.00 Uhr Heimerziehung in der DDR
Prof. Dr. Karsten Laudien, Evangelische Hochschule Berlin

15.00–15.30 Uhr Projektbilanz
Dr. Angelika Censebrunn, wiss. Projektmitarbeiterin im Forschungsverbund

15.30–16.00 Uhr Medizinische und psychologische Betreuung in den Einrichtungen des Kombinats der Sonderheime
Dr. Anne Oommen-Halbach, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

16.00–16.30 Uhr Kaffeepause

Panel II: Gesellschaftliche Verantwortung

16.30–16.50 Uhr Der schwierige Weg zur Rehabilitierung
Philipp Mützel, Jurist

17.00–17.20 Uhr Geschlossene Unterbringung heute – ein Problem?
Prof. Dr. Diana Düring, Ernst-Abbe-Hochschule Jena

 

Samstag, 26. November 2022

Panel III: Gebrochene Biographien

9.30–9.50 Uhr Todesfälle im GJWH Torgau
Manuela Rummel, Gedenkstätte GJWH Torgau

10.00–10.20 Uhr Die Stimmen der Betroffenen - Zeitzeugenarchiv Gedenkstätte GJWH Torgau
Dr. Mario Wenzel, Historiker

10.30–10.50 Uhr Zwangserziehung gegen Kinder und Jugendliche als Objekte des „Rechts auf Erziehung“
Prof. Dr. Annette Eberle, Katholische Stiftungshochschule München

11.00–11.20 Uhr DDR-Heimerfahrungen und ihre Bedeutung für heute
Prof. Dr. Heide Glaesmer, Universität Leipzig

11.30–12.00 Uhr Kaffeepause

12.00–12.20 Uhr Station Jugendwerkhof Scharfenstein - Projekt „Blackbox Heimerziehung“
Dr. Christian Gaubert, Gedenkstätte GJWH Torgau

Vorstellung Projektergebnis
Handreichung „Umgang mit ehemaligen Heimkindern“

für Behörden und Pflegeeinrichtungen

12.30–13.30 Uhr Podiumsgespräch
„Gibt es noch Aufarbeitungsbedarf?“

Heide Glaesmer, Axel Klausmeier, Manuela Rummel, Evelyn Zupke, Moderation: Angelika Censebrunn-Benz

 

Veranstaltungsort:

Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Straße 119 (Ecke Gartenstraße) | 13355 Berlin

Um Anmeldung wird unter info@jugendwerkhof-torgau.de gebeten.

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